Red - Verraten und Verkauft
Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst …
Seit dem Tod seines Vaters und seines Partners ist Fabio davon besessen, das Phantom „Red“ zu finden und für seine Taten zu bestrafen. Verbissen treibt er sich in Sexclubs herum, in denen er „Red“ vermutet. Doch: Welche Chance hat er, wenn selbst die Geheimdienste die Suche nach diesem Verbrecher einstellen? Bei seinen Nachforschungen trifft er auf Tarek, einen mysteriösen und zugleich anziehenden Arzt. Welches Geheimnis verbirgt dieser Mann? Kann er Fabio zu „Red“ führen?
Immer mehr verliert sich Fabio in einem Netz aus Gewalt, Lügen und verbotenen Wünschen. Bis er Mateo begegnet - einem jungen Mann, der „Red“ zum Opfer gefallen ist. Fabio will ihm helfen - doch ist es dafür bereits zu spät?
Wer ist „Red“ wirklich und wird Fabio am Ende bereuen, seine Identität aufgedeckt zu haben?
Begeisterte Leserstimmen:
»Die Autorin schafft es, dass man förmlich durch die Seiten fliegt!«
»So schnell hatte ich, glaube ich, noch kein Buch durch. Ich bin emotional mitgekommen, meine Hände schwitzen, in meinen Augen glitzern Tränen,
die ganzen Wendungen und Ereignisse, sprachlos.«
Leseprobe:
„Wieso … Was willst du von mir?“ Zwar ahnte er die Antwort schon, doch vielleicht lag er falsch. Seine Hoffnungen wurden im nächsten Atemzug zerstört.
„Ich werde dich trainieren und anschließend an den Meistbietenden verkaufen.“
Mateos Mund klappte auf. „Ich … ich bin doch kein Gegenstand, den man auf …“
„Nein, du bist ein Mensch. Aber auch Menschen können zu Waren werden. Und nicht mehr als das bist du, seit du dich auf die Jacht geschlichen hast. Du hast dein eigenes Schicksal besiegelt. Du bist keine Person mehr, sondern ein Produkt. Dein Körper gehört nicht mehr dir, sondern mir, bis ich einen geeigneten Käufer für dich finde.“ Die Ruhe, mit der dieser Riese sprach, war beängstigend. Von ihm würde Mateo kein Mitgefühl erwarten können.
„Warum tust du das?“ Mateo hatte Mühe, seiner Stimme einen halbwegs festen Klang zu verleihen.
„Weil es viel Geld bringt und ich gut darin bin, Jungs wie dich zu brechen.“
Leseprobe 2:
»Kommst du?«
Er stieg die breite Treppe hinauf und drehte sich dabei kein einziges Mal zu Fabio um. Der Boden war mit weichem, rotem Teppich ausgelegt; die Wände dagegen kahl und kein bisschen impostant im Vergleich zu dem einen Stock tiefer gelegenen Club. Gespentische Stille umgab sie. Fabio lauschte seinem eigenen Atem. Entweder standen die »Spielzimmer« heute leer oder die Akkustik war so gut eingestellt, dass kein Laut nach draußen drang. Fabio tippe auf Letzteres. Der Gedanke verunsicherte ihn.
Sie passierten drei Türen auf der linken und zwei auf der rechten Seite, bis Tarek vor der letzten rechts anhielt und aufschloss. Wann hatte er den Schlüssel bekommen? Der Securitymann hatte ihn im ganz sicher nicht ausgehändigt. Das hätte Faboi bemerkt.
»Bitte schön. Hereinspaziert!« Noch immer war Tareks Lächeln freundlich und keineswegs einschüchternd.
Fabio straffte seine Schultern und trat ein. Neugierig sah er sich um. Das große Bett fiel ihm als erstes auf. Keine Baumwoll- oder Polyesterbettwäsche, sondern Leder. Vermutlich, weil die Reinigung praktischer war. Ein riesiger, offener Schrank stand ein paar Schritte neben dem Bett und enthielt allerhand Spielzeug. Dildos und Vibratoren in allen möglichne Größen, Farben und Formen. War das tatsächlich ein Delphin? Irritiert runzelte Fabio die Stirn und betrachtete Plugs, Analkugeln und ominöse Toys, für die er beim besten Willen keine Verwendung wüsste. Wenn seine Mutter das sehen würde! Sie könnte sich vermutlich gerade noch rechtzeitig bekreuzigen, ehe sie einen Herzinfarkt erlitt.
Auf der anderen Seite des Bettes stand eine kleine Kommode mit drei Schubladen, in denen Fabio Kondome und Gleitgel vermutete. Die Neugierde siegte und er öffnete die erste. Peitschen, Flogs und Plüschhandschellen. Eilig schloss er die Lade wieder. Dieses Spielzeug würde er weder heute noch sonst wann benötigen. Die zweite wurde seinen Erwartungen gerecht.Zahlreiche Gummis in unterschiedlichen Geschmäckern und Größen lagen bereit. In der dritten Schublade fand er Gleitgel. Fabio schloss auch diese wieder und drehte sich um zu dem Andreaskreuz, das in der Raumecke stand.
»Was führt dich wirklich in meinen Club?« Tarek war näher an ihn herangetreten.
Zu nahe für Fabios Geschmack. Er wich einen Schritt nach hinten aus und berührte dabei mit seinen Beinen das Bett. »Dein Club?«
»Ja, mein Club.«
Fabios Hirn ratterte. Laut seinen Recherchen lief das »NoPaNoGa« auf einen Olaf Bachinger. Hatte er etwas übersehen? Zu schlampig gearbeitet? Er könnte Tarek wohl kaum damit konfrontieren, denn das würde Fragen aufwerfen.
Tarek bedrängte ihn immer mehr mit seiner Nähe. Mittlerweile stand Fabio neben dem Bett mit dem Rücken zur Wand. Buchstäblich.
Ihr Größenunterschied von etwa zwanzig Zentimetern störte Fabio in diesem Moment immens, er musste zu Tarek aufschauen, was diesem noch mehr Macht verlieh. Zeit, das Zepter an sich zu reißen.
Bestimmt schob er ihn von sich, ging zurück in die Raummitte und verschränkte die Arme vor der Brust. Tarek legte den Kopf schief und musterte ihn interessiert. »Du kommst immer wieder hierher, sprichst aber mit niemandem, weist jeden ab und gehst immer allein nach Hause.
»Na und? Ist es verboten, einfach nur etwas zu trinken?«
»Für gewöhnlich suchen Leuten nicht solche Clubs aus, um einfach etwas zu trinken.«
»Ich bin neugierig.«
»Dafür bist du nicht sehr experimentierfreudig.«
»Ich habe schon experimentiert, aber mein letzter Dom war ... Ich habe keine guten Erfahrungen gemacht, sagen wir mal so. Trotzdem zieht es mich immer wieder hierher. Es fehlt mir.« Er senkte den Blick und ballte seine Hände zu Fäusten. Hoffentlich nahm Tarek ihm seine kleine Schauspieleinlage ab.
Seine Hoffnung wurde augenblicklich zerschlagen.
»Das bezweifle ich.« Tareks Stimme klang kalt.