Vergangen
Vergangen - Flamme des Bösen
Ich habe keine Angst vor dem Tod. Wir sollten uns eher vor dem Leben fürchten. Der Tod ist ruhig. Endgültig. Kein Schmerz. Kein Leid. Keine Wut.
Mord oder Unfall? Die demente Ilse Pichler starb bei einem Treppensturz. Die Ermittler Mark und Dominik stehen vor einem Rätsel, denn die wichtigsten Zeugen sind spurlos verschwunden. Was geschah mit Ilse Pichlers gewalttätigem Mann und mit ihrer 24-Stunden-Betreuerin?
Im Zuge der Ermittlungen stoßen die Polizisten auf ein dunkles Familiengeheimnis und schon bald wird der Fall für Mark persönlich ...
Begeisterte Leserstimmen:
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«»Wieder einmal ein perfekter Krimi von Nicole Stranzl, absolut spannend und so gekonnt undurchsichtig kreiert, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte.«
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»Dieses Buch hat mich total geflashed,da ich selber im Pflegedienst gearbeitet habe und mich dadurch voll in die Protagonisten rein versetzen konnte.«
» Es liest sich sehr spannend, ist gesellschaftskritisch und toll geschrieben.«
Leseprobe 1:
„Bist du glücklich, Anni?" Björn lehnt sich über den Schaltknüppel zu ihr. Der Motor verstummt.
Ihr Herzschlag beschleunigt sich. "Was ist das denn für eine Frage?"
"Eine einfache."
"Glück ist ... Was ist schon Glück? MIr geht's gut, ich bin gesund, hab genug zu essen, eine Familie ..."
"Früher hast du immer vom Reisen geredet. Du wolltest die Welt sehen." Traurigkeit ist in Björns Augen zu lesen, genau wie Sehnsucht. "Ich würde dir gern die Welt zeigen, Anni."
"Was redest du denn da? Du bist betrunken. Ich glaube, du solltest so gar nicht fahren." Das Licht im Auto erlischt. Dunkelheit legt sich über sie.
"Willst du das wirklich? Hausfrau und Mutter sein?"
"Nein." Warum hat sie das gesagt? Aber vielleicht ist es die Dunkelheit. Sie macht es einfacher, die Wahrheit auszusprechen. "Das wollte ich nie. Aber man wird eben nicht immer gefragt, was man will. Schon gar nicht als Frau."
"Wärst du meine Frau, würde ich dich fragen."
Annika spürt Björns Nähe. Seine Hand legt sich auf ihre und streift ihren Ehering.
"Ich bin aber Andis Frau."
Leseprobe 2:
Wo bist du nur hin?
Mit klopfendem Herzen eile ich die Straße entlang. Das alles war nicht so geplant. Überhaupt nicht so geplant. Es tut mir leid. Ich wollte das nicht.
Bin ich wie er?
Wenn man zu lange von Monstern umgeben ist, wird man selbst eines. So heißt es.
Bin ich ein Monster?
Eigentlich bin ich doch einer von den Guten. Was ist nur passiert?
Die Straßenlaterne flackert. Ein paar Schritte schaffe ich noch, dann verliert sie ihren Kampf und haucht ihr Leben aus. Dunkelheit verschlingt mich. So sehr habe ich mich gegen sie gewehrt. Manchmal habe ich vergessen, dass sie in mir ruht. Wie eine schlafende Bestie. Wurde sie nun geweckt?
Meine Schritte werden langsamer. Ich halte inne. Denke an ihn. Alles ist seine Schuld.
Vielleicht ist diese Erklärung feige. Doch ohne ihn wäre mein Leben völlig anders verlaufen. Davon bin ich überzeugt. Ich würde nich in den frühen Morgenstunden verloren auf der Straße stehen. Bald werden die ersten Menschen in den neuen Tag starten. Sie werden sich auf den Weg in die Arbeit machen. Blind für all das Grauen, das vor ihren Augen liegt.
Ich schaue hinauf in den Himmel. Ein silberner STreifen ist bereits am Horizont zu erkennen. Ein neuer Tag beginnt. Eine neue Chance. Nicht alle werden sie ergreifen können. Jeder Tag ist der letzte für unzählige Menschen.
Wo ist sie nur hin?
Ich bin ein Monster. Wie konnte ich nur ...